Projekt Beschreibung

MütterBilder

Deutsche Hebammenzeitschrift, 5-2018

Die Herausgeberin Claudia Holst hat Frauen aufgefordert, ihr persönliches MutterBild auszudrücken. Es ist eine Sammlung entstanden aus Berichten, Gedichten, Erzählungen, Fotografien, Gedankensammlungen, gemalten Bildern und Collagen oder aus Filz-Gestaltetem.

Die einzelnen Beiträge sind auf den ersten Blick voneinander unabhängig, stehen für sich und werden nicht kommentiert. Und doch sind sie, wie unsichtbar, miteinander verwoben und achtsam angeordnet.

Die wiederkehrenden Themen sind Schwangerschaften und Geburten, Mutterwerden und Muttersein. Diese Themen, die uns Hebammen tagtäglich begegnen, werden in der Rückschau neu betrachtet und eingeordnet.

In großer Offenheit wird die ganze Bandbreite der möglichen Gefühle angesprochen. Die intensive Nähe von Freude, Hoffnung, Angst, Wut, Verlust, Ohnmacht, Trauer und tiefem Schmerz kann in teils sehr berührenden Beiträgen nachempfunden werden. So wird deutlich, dass der rote Faden zwischen den Generationen entlang der Tochter-Mutter-Großmutterlinie verläuft.

Das dazugehörende Thema ist das “Tochtersein”. Darin findet sich ebenfalls die ganze Bandbreite derselben intensiven Gefühle bis hin zur notwendigen Ablösung von der Mutter.

Beim Lesen des Buches wurde ich zunehmend in den Bann gezogen und nebenbei wurden auch meine eigenen Mütterbilder berührt.

Der Herausgeberin ist es gelungen, die übergeordnete Dimension dieses universellen Ur-Themas spürbar zu machen. Besonders gut gefällt mir das von ihr gestaltete Umschlagbild in warmen roten Erdfarben. Auch das großzügige Layout trägt dazu bei, einen respektvollen Abstand zwischen den einzelnen Beiträgen einzuhalten.

Ich kann dieses für mich wohltuende Frauenbuch guten Herzens empfehlen.

(Birgit Haas-Reinhardt)