Projekt Beschreibung

Die Weisheit des Labyrinths

Evangelische Frauen aktuell, 3/2015

TÁ PU ÀT – so nennt das Volk der Hopi das Labyrinth. Das Wort steht für Ursprung, Quelle, Wiege, Schöpfungsgeschichte, Mutter und Kind und weist auf Geburt und Mütterlichkeit hin. Und so nennt die Künstlerin, Philosophin, Choreografin, Labyrinth- und Matriarchatsforscherin Li Shalima ihr philosophisches Bilder-Wandbuch.

Auf 23 Doppel-Seiten lädt die Autorin dazu ein, sich dem Labyrinth in seiner Ur-Form als “kretisches Labyrinth” zu nähern. Ausdrucksstarke, farbkräftige, in der traditionellen Technik der Schichtenmalerei gestalteten Labyrinthe hat sie mit erklärenden Texten versehen. Ihre aus matriarchalischer Sicht zusammengetragenen Erkenntnisse zum Ur-Symbol gibt sie hier anderen weiter. Philosophische Texte und wertvolle didaktische Materialien fordern auf, der Faszination zu folgen, die darin liegt, dass das Urlabyrinth in eine historische Zeit gehört, in der Menschen ihre Verehrung und Achtung allen Lebens gegenüber mit Körperhaltungen ausgedrückt und ihre Verbundenheit miteinander und mit ALLEM in Form von Tänzen demonstriert haben. Aus dem Bedürfnis heraus, der patriarchalen Gewaltspirale etwas entgegenzusetzen, entwickelte Li Shalima eigene Formen von Labyrinth-Retreats. Ihre Labyrintharbeit steht in engem Zusammenhang mit Übungshilfen für herrschaftsfreies Handeln, egalitäres Denken und gewaltfreies miteinander Sprechen. Das Wandbuch inspiriert, eigene Erfahrungen im Labyrinth zu wagen.

(Kristin Flach-Köhler)