Projekt Beschreibung

Pressestimme zum Verlag

Frankfurter Rundschau (Lokal-Rundschau, Kulturvorschau) vom 7.2.2002

Jedes Buch, an dem sie gerade arbeite, sei wichtig für sie. Die theoriebildenden Schriften wie die der italienischen Philosophin Luisa Muraro oder der Französin Luce Irigaray seien für ihr Selbstverständnis aber am wichtigsten.

… Die Vielfalt weiblichen Schaffens und Denkens hat die 59 Jahre alte Rüsselsheimerin schon immer begeistert. … “Es gibt überall Formen weiblichen Schaffens”, sagt Christel Göttert, für die inhaltliche Themenvielfalt zu einem wesentlichen Kriterium ihrer Verlagsarbeit geworden ist. … Schwerpunkte sind Philosophie und Frauengeschichte, letzteres betreffend vor allem die Matriarchatsforschung.

Seit 1999 erfolgt der Vertrieb der Bücher über den Großhandel. Im Sommer 2000 zog der Verlag aus der Privatwohnung in die Räume einer früheren Bäckerei um. … Die Arbeitsstrukturen sind professioneller geworden. “Früher haben wir uns auf ein Projekt konzentriert und sind dann an das nächste gegangen. Heute arbeiten wir oft parallel an mehreren Titeln gleichzeitig”, erzählt Christel Göttert. Früher waren es nur zwei oder drei Titel im Jahr. Heute sind es doppelt so viele. … “Wir nehmen uns für alles unsere eigene Zeit”, sagt Christel Göttert. “Bei uns wird kein Buch nach einem Jahr abgeschrieben, denn wir wollen auch noch nach zehn Jahren dazu stehen können. Es ist Teil eines Spektrums.”

40 bis 60 Stunden verbringt die gebürtige Mainzerin wöchentlich im Verlag: “Da fließt viel Kraft hinein, aber ich bekomme auch viel Kraft zurück.” Jedes Buch, an dem sie gerade arbeite, sei wichtig für sie. Die theoriebildenden Schriften wie die der italienischen Philosophin Luisa Muraro oder der Französin Luce Irigaray seien für ihr Selbstverständnis aber am wichtigsten. Acht Jahre, von 1991 bis ‚89, hat sie im Parlament der Stadt Rüsselsheim gesessen, war Mitbegründerin des örtlichen Frauenzentrums und von 1976 bis ‚96 in der kirchlichen Industrie- und Sozialarbeit tätig. “Oft werde ich gefragt, warum ich nicht mehr politisch aktiv bin”, erzählt Christel Göttert. Tatsächlich empfindet sie ihre verlegerische Arbeit als ihre “absolut politischste Zeit. Damit ist eine große politische Auseinandersetzung verbunden”, sagt sie.

Zehn Jahre liegen hinter ihr. Was hat sich Christel Göttert noch vorgenommen? “Viel”, sagt sie. “Die Vielfalt des weiblichen Lebens ist ein schier unerschöpfliches Thema.”