Projekt Beschreibung
Ein Labyrinth geht um die Welt
FRAUENleben, Tag- und Nachtgleiche 2011
Am Jubiläumsfest Ende August, anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Labyrinthplatzes im Zeughaushof in Zürich, wurde das Buch “Erzähl mir Labyrinth – Frauenkultur im öffentlichen Raum” vorgestellt. Die 7 Autorinnen nehmen uns in Text und Bild mit durch 20 Jahre bewegtes und bewegendes Labyrinth-Leben. Die Zürcher Labyrinth-Frauen haben ein seit Jahrtausenden in vielen alten Kulturen bekanntes und bei uns in Europa fast vergessenes Symbol in die Gegenwart geholt. Sehr offen berichten sie von ihren Erfahrungen im und ums Labyrinth, von vielen berührenden Begegnungen mit Menschen und Pflanzen und nicht zuletzt mit sich selbst. Vom Zusammenleben und -arbeiten in einem hierarchie- und gewaltfreien Raum. Die Labyrinth-Frauen haben es gewagt, einen Weg zu gehen, wo vorher keiner war, haben geübt, was viel zu lange vergessen war: Offenheit, Achtsamkeit, Liebe und damit wirksame, sinnvolle Stadtkultur aufgezeigt. Ihre, meine und vielleicht auch deine Vision ist, dass in Städten und Gemeinden Labyrinthe als Orte der Begegnung und der Frauenkultur entstehen, so selbstverständlich, wie überall Schwimmbäder, Fussballplätze etc. vorhanden sind. Sie haben mit dem Labyrinthplatz Zürich eine länderübergreifende Labyrinth-Bewegung ausgelöst. Weit über 200 Plätze sind entstanden. Das gemeinsame Kennzeichen der öffentlichen Frauenplätze ist das Bild der “Frau im Labyrinth”. Es erinnert an die weltweit unverzichtbare Kraft und Präsenz der Frauen und des Weiblichen in allen Bereichen des Lebens.
Zu jeder Jahreszeit schenkt uns das Labyrinth etwas: Licht und Schatten, in der Dämmerung sich öffnende Nachtkerzenblüten, Mohnsamen, die in windbewegten dürren Kapseln rasseln. An kalten Wintermorgen unter Schneehauben schlafende oder vom Raureif verzauberte Pflanzen. Inneres und äusseres Erkennen.
(Alice Holzer)