Projekt Beschreibung

Dagmar von Garnier

Dagmar von Garnier wurde 1941 in Gleiwitz/OS als sechstes von 10 Kindern geboren. In ihrer Familie wurde besonderer Wert auf Musik, Literatur und Kunst gelegt. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Berlin, im Taunus und in Augsburg. Während ihres Studiums zur Sozialarbeiterin in München lernte sie 1964 den großen Tanzmeister Bernhard Wosien kennen, der ihr über Jahre hin vielfältige Anregung bot, sich mit den Tanztraditionen der Völker auseinander zu setzen. Ein Jahr intensiven Erfahrens und Lernens verbrachte Dagmar von Garnier in den Balkanländern, vor allem in Jugoslawien und Bulgarien. Die damals entstandenen Kontakte zu TanzmeisterInnen, EthnologInnen und KünstlerInnen sind heute noch lebendig und werden ständig ausgebaut. In dieser Zeit fand Dagmar von Garnier die wesentlichen Ansatzpunkte ihres ureigenen Weges als Tanzpädagogin und Künstlerin:

1968 gründete sie das Internationale Tanzensemble SLAWIA Frankfurt, das heute das älteste semi-professionelle Folklore-Tanzensemble Deutschlands ist und mit dem sie große, öffentliche Events inszeniert.

Die von ihr entwickelte Form des Meditativen Tanzes, kombiniert mit ihrem reichen Wissen über Leben, Kultur, Tradition und Stärke der Frauen auf dem Balkan, spricht seit Jahren viele Menschen an. Vor allem Frauen finden durch diese Tanzformen die Energie, ihre Begabungen in die Tat umzusetzen – persönliche, soziale, kulturelle und politische Verhältnisse “in Bewegung” zu bringen.

Stichwortartig seien einige Initiativen genannt, die von Dagmar von Garnier ausgingen und wesentlich von Frauen aus ihren Tanzkreisen getragen wurden:

  • Tanz & Theorie (80/90er Jahre): Tanztreffen und Salonabende zu aktuellen Themen. Mit Filmemacherinnen, Künstlerinnen, Theologinnen, Historikerinnen und Sprachwissenschaftlerinnen.
  • Gedenkstätten für Frauen, die als Hexen verfolgt und vernichtet wurden (seit Mitte der 80er Jahre): Auseinandersetzung mit diesem Thema, auch öffentlich. Einweihung des ersten Mahnmals von Eva-Gesine Wegner für die Opfer der Hexenverfolgung 1986 in Gelnhausen.
  • Die Ausstellung des Kunstwerkes THE DINNER PARTY der amerikanischen Künstlerin Judy Chicago in der Frankfurter Kunsthalle. 1987
  • “Das Fest der 1000 Frauen” (1986) und “Das Fest der 2000 Frauen” (2000) in der Alten Oper Frankfurt. Das FRAUEN-GEDENK-LABYRINTH (eingeweiht 2000)
  • Die Idee: Frauen der Mythologie und der Geschichte werden von heutigen Frauen vertreten, gewürdigt und gefeiert. Das FRAUEN-GEDENK-LABYRINTH ist als Wanderausstellung konzipiert, die viele Einzelpersonen und Gruppen motiviert und aktiviert.

Dagmar v. Garnier ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter, die die Themen “Internationaler Tanz” und “Engagement für Frauen” in ihre jeweiligen Berufsbezüge übernommen haben.

30. November 2007: Verleihung des Tony-Sender-Preises der Stadt Frankfurt.

2019-12-17T16:47:25+01:00

Schlangenbrut, Nr. 71, 2000

"Das ‚Buch der 1000 Frauen’ ist ein ‚work in progress’-Projekt. Es bezieht sich auf ein einzigartiges Labyrinth, das nach der Eröffnung im Juni (2000) auf die Reise ging: zur..."