Projekt Beschreibung

Luce Irigaray

Doktorat in Philosophie, Doktorandin in Linguistik, Licence in Philosophie und in Literaturwissenschaften, Licence in Psychologie und Diplom in Psychopathologie, Ausbildung als Psychoanalytikerin. Gegenwärtig Forschungsleiterin für Philosophie am Centre Nation de la Recherche Scientifique (C.N.R.S.) in Paris. Mit dem Ziel, ein neues Denken und eine neue private und politische Praxis der sexuellen Differenz auszuarbeiten, hat Luce Irigaray eine Kritik der patriarchalen Kultur vorgenommen und den Horizont einer anderen Kultur entworfen, in dem das eine Geschlecht weder dem anderen unterstellt noch von ihm ausgebeutet wird. Das hat sie, wie auch viele Philosophen, dahin geführt, die verschiedenen Dimensionen des individuellen und kollektiven Lebens erneut zu defininieren: die Beziehungen zur (mikro- und makrokosmischen) Natur, zur soziopolitischen und symbolischen Organisation, insbesondere zur Sprache, zum Recht, zur Religion. Der Ausdruck ihrer Forschung nimmt einmal mehr spekulative (Speculum, Ethik der sexuellen Differenz. J’aime à toi. Etre deux), einmal mehr wissenschaftliche (Parler n’est jamais neutre, Sexes et genres à travers les langues), einmal mehr unmittelbar politisch-ethische (Je, tu, nous, La democrazia comincia a due), einmal mehr literarische (Passion élémentaires) Formen an. Luce Irigaray hat mit zahlreichen Frauengruppen aus unterschiedlichen Ländern und verschiedenen Kulturen gearbeitet, eine theoretische Arbeit, auch eine politische Arbeit, die immer die Befreiung zum Ziel hatte. Aber diese Arbeit wurde stets begleitet von Bündnissen mit gemischtgeschlechtlichen theoretischen und politischen Kreisen: Teilnahme an Werkstattarbeiten, Organisation von Kolloquien und Forschungsgruppen, Vorträgen und Diskussionen in politischen Versammlungen mit Frauen und Männern.

Buchveröffentlichungen in deutscher Übersetzung

  • Speculum, de l’autre femme, Paris 1974. Dt.: Speculum, Spiegel des anderen Geschlechts, Frankfurt/Main 1980
  • Ce sexe qui n’en est pas un, Paris 1977. Dt.: Das Geschlecht, das nicht eins ist, Berlin 1979
  • Et l’une ne bouge pas sans l’autre, Paris 1979. Dt.: Und die eine bewegt sich nicht ohne die andere, in: Freibeuter, 2/1979
  • Ethique de la différence sexuelle, Paris 1984. Dt.: Ethik der sexuellen Differenz, Frankfurt/Main 1991
  • Sexes et parentés, Paris 1987. Dt.: Genealogie der Geschlechter, Freiburg i. Br. 1989
  • Le Temps de la différence, Paris 1989. Dt.: Die Zeit der Differenz, Frankfurt/Main 1991

Weitere Veröffentlichungen

  • Le langage des déments. Paris 1973
  • Amante Marine. De Friedrich Nietzsche. Paris 1980
  • Passions élémentaires. Paris 1982
  • L’oubli de l’air. Chez Martin Heidegger. Paris 1983
  • Parler n’est jamais neutre. Paris 1985
  • Je, tu nous. Paris 1990
  • Sexes et genres à travers les langues. Paris 1990
  • J’aime à toi. Paris 1992
  • La democrazia comincia a due. Turin 1994
  • Etre Deux. Paris 1997
  • Entre Orient et Occident. Paris 1999
2019-12-19T12:35:34+01:00

WeiberDiwan, Herbst 2001

"... Wer die Perspektive auf die Welt um die weibliche Sichtweise erweitern will, der/dem seien die Lektüren nicht nur als ‚Schlechtenachtgeschichten’ ans Herz zu legen...."

2019-12-19T12:44:19+01:00

Deutsches Yoga-Forum 2/2001

“... Der Atem, sinnliche Wahrnehmung, Natur- und Leiberfahrung, die Kultivierung des Atems durch meditative Techniken sind für die Autorin Wege, die nicht nur das Individuum, sondern auch die Gesellschaft, ja die Beziehungen zwischen den Geschlechtern zu spiritualisieren, zu ‚divinisieren’ (= vergöttlichen)”

2019-12-17T16:06:40+01:00

ab 40, 2/1999

"Die Frau ist mit göttlichen Eigenschaften geboren. Ihre ‚Erbsünde’ ist es, immer wieder - nicht SELBST zu atmen - oder in anderen Worten, sich nicht selbst treu zu sein,..."

2019-12-17T16:08:18+01:00

WeiberDiwan, Sommer 1998

"’Der Atem von Frauen’ symbolisiert für Luce Irigaray das Spirituelle, die Bewegung, den Austausch zwischen Außen und Innen ... Die französische Philosophin versammelt in..."