Auch wenn sich das Patriarchat sehr bemüht hat, Göttinnenkult und deren Symbolik möglichst auszulöschen, ist es in den vergangenen tausenden Jahren nicht wirklich gelungen. Ganz im Gegenteil wird gerade in der letzten Zeit in den Medien darüber berichtet und auch außerhalb feministisch-spiritueller Zusammenhänge geforscht.
Viele Bräuche, viele Symbole existieren und gehören wie selbstverständlich zu manchen (christlichen) Feiertagen, werden in Märchen weitergetragen oder in der Volksreligion gelebt.
Die Autorin hat sich in einem sehr bereichernden Buch auf Spurensuche begeben. Sie berichtet von den Jahresfesten, was der Osterhase mit Aphrodite zu tun hat und Maria mit dem Teufel. Frau Holle kennen wir fast alle, nun kann hier nachgelesen werden, welch tiefere Bedeutung diese Frauengestalt hat. Ich habe mich z.B. schon häufig gefragt, warum im Dezember Hirsche aufgestellt werden, jetzt habe ich eine Erklärung gefunden.
Ein wunderbares Buch, das eine über das Jahr begleitet und immer mal wieder zum Nachschlagen auffordert. Es sorgt dafür, dass so manche Symbolik aufmerksamer wahrgenommen wird und dadurch die Welt anders betrachtet werden kann.
(Sigrun Klüger)