Projekt Beschreibung
Unerkannte Privilegien
Kulturette, Juni 2020
Bereits vor einigen Jahren veröffentlichte Luisa Muraro diese Gedanken zum Dasein von Frauen. Erst 2019 erfolgte eine deutsche Übersetzung und Veröffentlichung. Vielleicht dauerte es auch so lange, weil die Thesen, die sie vertritt, eher ungewöhnlich und vor allem ungewohnt sind.
Eine Frau zu sein, sei ein großes Privileg und frau sollte sich in keiner Weise bemühen, sich an die patriarchalen Strukturen anzupassen und den männlichen Wettlauf um die Macht zu kopieren.
Hauptsächlich benennt Muraro die innere Stärke von Frauen, die auch in schwierigen Situationen nicht schwindet, sondern oft noch größer würde. Ausführlich geht sie auf die Gegenargumente zu ihren Ausführungen ein.
Sie benennt die aus ihrer Sicht „pseudofeministische“ Haltung als pauschalisierend und simplifizierend, wenn Frauen als Opfer von Ungerechtigkeit dargestellt würden und dies durch die Anpassung an männliche Lebensentwürfe aufgelöst werden solle.
Vielmehr vertritt sie, dass die Realität unabhängig von herrschenden Normen und Werten betrachtet und eigene Kriterien entwickelt werden sollten. Hiermit könne eine Unabhängigkeit von männlichen dominierten Strukturen erreicht werden. Als ein Beispiel dafür berichtet sie von den Mosuo, einem matrilinear und matrilokal lebendem Volk in China.
Ein Buch von der großen italienischen Philosophin, das sicherlich viel Stoff für Diskussionen und Platz für eigene Gedanken gibt.
Unbedingt lesen!