Projekt Beschreibung
Gauklerin der Literatur
Mainspitze vom 29.3.2003
“Humor ist in Elizabeth von Arnims Romanen das verbindende Element, auf dem die Dissertation von Dr. Marianne Flassbeck aufbaut …
FRAGE: Worin ist der Unterschied des geschlechtsspezifischen Lachens begründet?
FLASSBECK: … Das männliche Lachen gleicht einer napoleonischen Entscheidungsschlacht, während jenes der Frauen vielmehr einem subversiven Ausmanövrieren entspricht.
FRAGE: Worüber lacht Elizabeth von Arnim?
FLASSBECK: Sie verlacht kulturbedingt Herrschaftsverhältnisse und tabuisierte Themen, wie Ehe, Mutterschafts- und Liebeserfahrung; jedoch unterliegt der Textoberfläche eine radikale Infragestellung herkömmlicher Werte. Die trügerische Sicht der Schein-Naivität ist nur eine Maske, hinter der sich der kritische, lebenskluge Standpunkt einer kämpferischen Frau verbirgt.
FRAGE: Was genau zeichnet ihren Stil aus?
FLASSBECK: Elizabeth von Arnim zielt nicht auf die Vernichtung des Männlichen ab, sie erhebt niemals den didaktischen Zeigefinger; sie führt vor, ohne zu kommentieren.”
(nfi)