Projekt Beschreibung

Geburt als spirituelle Schöpfungskraft

Mathilde, Jan./Febr. 2022

Die Autorin beschreibt das Leben von Claudia, die ihre beiden Kinder, eine Tochter und einen Sohn, allein großgezogen hat. Als sie sich nach dem Verschwinden ihres Ehemanns gerade als Autorin einen Namen gemacht hatte, musste sie eine Stelle als Sekretärin annehmen. Nachts, wenn die Kinder schliefen, arbeitete sie an ihren Texten weiter – darunter ist auch ein Theaterstück. In diesem schenkt eine Mutter ihrer Tochter zum dreißigsten Geburtstag die Geschichte ihrer Geburt. Das Besondere an diesem Roman ist diese Geburt, die mit großer Intensität beschrieben wird: wie die werdende Mutter in den Geburtsschmerz hineingeht, sich dem Rhythmus der Wehen überlässt und dabei erlebt, wie ihr Körper eine großartige Leistung vollbringt. Als sie ihren Text in einer Gästerunde vorliest – die Tochter ist nicht dabei – muss sie erleben, dass eine Frau in Tränen ausbricht und eine andere „übergriffig“ ruft. Alle verlassen überstürzt den Raum. Claudia ist wie vor den Kopf geschlagen und zutiefst verunsichert – was war nur schiefgelaufen? Aber Zeit zum Grübeln hat sie nicht. Die Autorin führt sie mit ihren erwachsenen Kindern auf ganz neue Wege.

(B.O.)