Projekt Beschreibung

Wenn Mütter an Demenz erkranken

Mathilde, März/April 2017

Die Autorin und Psychologin Edith Marmon befasst sich mit dem Thema Demenz und nimmt dabei die Probleme von Töchtern in den Blick, die ihre demente Mutter pflegen. Bewusst lenkt sie dabei den Blick auf die Bedeutung der Mutter als Ursprung unseres Daseins, ohne dabei die Tatsache zu verleugnen, dass es viele schwierige Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern gibt. Darüber hinaus bezieht sich die Autorin auf das alte Wissen um die heilsame Macht der Urmutter, die von alters her in Mythen überliefert wird. Vor diesem Hintergrund folgt sie den Stationen der weiblichen Persönlichkeitsentwicklung, die eng mit der Mutter als Bezugsperson verbunden ist.

Edith Marmon, deren eigene Mutter an Demenz erkrankte, thematisiert die Ängste und den Ärger der Tochter, wenn die Mutter wegen ihrer Erkrankung nicht mehr die stets zugeneigte und verständnisvolle Partnerin sein kann, und sie benennt auch die Not der dementen Mutter, wenn diese ihren Zustand wahrnimmt. Eindrucksvoll schildert sie anhand von Fallbeispielen, wie es gelingen kann, eine krisenhafte Situation zu bewältigen und die Zeit der Pflege als persönliche Entwicklungschance zu begreifen. Dabei setzt sie auch auf die Weisheit alter Mythen und Märchen. (B.O.)