Projekt Beschreibung
Mütter sind der Anfang
Mathilde, Mai/Juni 2017
Um Mütter als gesellschaftlichen Faktor wahrzunehmen und ihre Position zu stärken, hat die Psychologin Claudia Holst dieses Buch herausgegeben. Sie setzt sich für Mütterlichkeit ein – als Chance für eine friedlichere Welt. Sie hat interessante Geschichten gesammelt von Frauen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Erfahrungen und Lebenssituationen. Mütter erzählen hier von Schwangerschaft und Geburt, vom Glück Kinder zu haben und von der Trauer, wenn ein Kind stirbt. Sie thematisieren die Verbundenheit mit ihren Müttern und die Problematik einer gestörten Mutterbeziehung. Es geht in den Berichten auch um ungewollte Kinder, um alleinerziehende Mütter, um das Tochtersein, um Nähe und Distanz, um Älterwerden, Partnerschaft, Liebe und Abneigung.
Berührend ist die Geschichte einer Frau, die nie ein Kind wollte, für die aber eine unverhoffte Schwangerschaft zum tief empfundenen Glück wird und die dann das Trauma einer Fehlgeburt erleben muss. Oder der Bericht über den Schock eines notwendig gewordenen Kaiserschnitts, der gut verläuft, aber doch statt einer ersten zärtlichen Berührung nach der Geburt zu einem schweren Start für Mutter und Kind wird. Nachdenklich macht der Rückblick einer Großmutter, die ein langes Leben als Tochter, Ehefrau und Mutter hinter sich hat. Ein gelungenes Buch, das durch Gedichte und sehr schöne Bilder bereichert wird.
(B.O.)