Projekt Beschreibung

Liebe zur Freiheit, Hunger nach Sinn

Mathilde, Nov./Dez. 1999

“… Als grundlegende Kritik von Frauen an der gegenwärtigen Politik und als klare Stellungnahme für Veränderungen will sich dieses Manifest verstanden wissen. Es macht klar, dass Frauen aus Liebe zur Freiheit in den letzten hundert – vor allem aber in den letzten dreißig Jahren – die Welt verändert haben. …

Ausgehend von der Position weiblicher Stärke wird in dieser Schrift eine Politik abgelehnt, die mit Management-Prinzipien gestaltet wird und außer Acht lässt, dass Politik nichts anderes ist, als ‚das Ermöglichen und Erhalten gelingender Beziehungen zwischen Menschen in ihrer Verschiedenheit’. Deutlich wird, dass gerade Frauen viel dafür getan haben, zwischenmenschliche Beziehungen – Geschlechter-, Familien-, Arbeitsbeziehungen – neu zu ordnen, und dass es ohne Erneuerung der Beziehungen keine Erneuerung der Ökonomie, keine Lösungen der wirtschaftlichen Probleme geben kann.

Die Autorinnen entlarven den Besitz von Geld als Garantie für Unabhängigkeit als Illusion und setzen eine Freiheit dagegen, die auf der Anerkennung unserer gegenseitigen Abhängigkeit von allem und allen beruht. Sie weisen einen Reichtumsbegriff zurück, der sich nur auf das Materielle und Zählbare beschränkt und zulässt, dass Beziehungsfähigkeit, die Bindung an Dinge und Lebensorte einer Konsum- und Wegwerfmentalität geopfert werden.

Die Flugschrift gibt viele Denkanstöße in vielen Bereichen … Unter anderem zeigen (die Autorinnen) die Situation von Müttern, den Begriff ‚vaterlose Gesellschaft’, die Konflikte der unterschiedlichen weiblichen Lebensmodelle und die Beziehung der Generationen zueinander in einem neuen Licht. Sie greifen die Notwendigkeit einer Neubewertung der Haus- und Pflegearbeit und deren ökonomischen Wert ebenso auf wie das innovative Potential von sinnvoller ehrenamtlicher Arbeit und den Widersinn von Arbeitslosigkeit auf der einen und Arbeitsüberlastung auf der anderen Seite.

Die Flugschrift vermittelt Mut und neue Ideen für eine lustvolle Politik nach Frauenart.”

(B.O.)