Projekt Beschreibung
Ursymbol Labyrinth TÁ PU ÀT
Mathilde, September/Oktober 2015
In jahrelanger Hinwendung zu dem uralten Symbol des Labyrinths hat die Künstlerin und Philosophin Li Shalima (www.atelier-lishalima.de) mit der traditionellen Technik der Schichtenmalerei an die 100 einzigartige Labyrinthbilder geschaffen. Einige von ihnen sind in dem jetzt erschienenen Bilder-Wandbuch versammelt und beziehen sich auf die Urform des Labyrinths, das sog. “kretische Labyrinth”. Mit ihren Bildern und ihrer Philosophie gibt die Künstlerin die lange vergessene Symbolik des Labyrinths an die Menschen zurück und damit eine Religion, die auf der Liebe zu Mutter Erde beruht.
Das Volk der Hopi nennt das Labyrinth TÁ PU ÀT, ein Wort, das die Ausdrücke Quelle, Ursprung, Wiege, Schöpfungsgeschichte, Mutter und Kind mit einschließt und auf Geburt und Mütterlichkeit hinweist. Das Labyrinth entstand in einer Zeit, als die Menschen die Verehrung allen Lebens in Tanzschritten ausdrückten, und bis heute vermittelt die Form des Ur-Labyrinths Sicherheit und Vertrauen: Wir gehen hinein und gehen hinaus, Schritt für Schritt, ohne uns verirren zu können; wir geben uns die Hand und gehen zu zweit oder mit mehreren Menschen.
Reizvoll sind Li Shalimas vielfältige Ideen zum Labyrinth, die aber immer auf der Grundform beruhen. “Es sind die vielen kleinen Gänseblümchen auf dem Weg zur Rose, die das Leben liebenswert machen” steht unter dem Labyrinth mit einer roten Rose im Zentrum, und zwei eindrucksvolle Schlangen formen das Labyrinth mit der Aussage: “Das Göttliche Maß liegt genau in der Mitte zwischen ZUVIEL und ZUWENIG.” Über 20 Bilder mit erklärenden Textseiten, Labyrinth-Choreografien, Mäanderfaltspiel und Labyrinthbrettspiel, das Jahresrad des Lebens und andere reizvolle Angebote laden in diesem wunderbaren Buch dazu ein, sich mit dem Labyrinth vertraut zu machen. (B.O.)