Projekt Beschreibung
Nicht erst für alte Frauen
Schlangenbrut, Februar 2007
“Eine Gruppe von älteren und jüngeren Frauen setzte sich 1989 regelmäßig zusammen, um über Frauen im Alter zu diskutieren …
Wie können Frauen selbstbestimmt ihre Lebenssituation im Alter gestalten, zwischen Freundschaften, familiären Bindungen, bei Arbeitslosigkeit, Frühverrentung? Viele fühlen sich deshalb früher alt, weil sie leiden unter dem Jugendkult, der sie in die Ecke der Seniorinnen drückt. Altwerden können wir lernen, dieser Lebensabschnitt dauert gerade für viele Frauen lange und kann Zukunftsperspektiven eröffnen. Die älteren Frauen haben oft Bildung, berufliche Qualifikationen, sind materiell gesichert und oft bei guter Gesundheit. Sie wollen ihr Potential einbringen in die Gesellschaft und natürlich auch ihre neuen Freiheiten genießen nach der Familien- und Berufsphase. Im 21. Jahrhundert steht für viele die Erwerbsarbeit nicht mehr im Mittelpunkt oder zur Verfügung, was Chancen auf eine neue Lebensgestaltung eröffnet. Der Begriff Arbeit muss neu definiert werden, nicht nur das gute alte Ehrenamt darf als Ersatz herhalten.
Das Buch zeigt ‚immanente Jenseitigkeit’, christliches Denken wird vorausgesetzt, steht aber nicht im Vordergrund.
Mir hat das Büchlein gefallen, weil ältere Frauen sich ernst nehmen, nicht jammern, nicht nur in Erinnerungen schwelgen, sich kritisch und liebevoll mit der Generation ihrer Mütter auseinandersetzen, sich aber auch im Klaren sind über ihre großartigen Chancen, diesen Lebensabschnitt selbständig zu gestalten und einen alten Menschheitstraum zu verwirklichen. Hier setzt jedoch auch meine Kritik an. Mehr fehlen mehr konkrete Beispiele für eigene Gestaltung, ob im künstlerischen, politischen oder im sozialen Bereich …
Trotzdem ist ‚selbstbestimmt und solidarisch’ eine gute Grundlage für Diskussionen in Frauengruppen. Tut was!”
(Cornelia Schulenburg)