Projekt Beschreibung

Die Ordnung der Mutter – Wege aus dem Patriarchat

Virginia, Oktober 2010

Zwei Jahre nach dem Großereignis des MutterGipfels in Karlsruhe nach Zahlen der Teilnehmenden, der vielfältigen Betrachtungsweisen und ihrer ReferentInnen aus dem In- und Ausland, aus fast allen Erdteilen, patriarchal oder matriarchal sozialisiert, liegt die von Uschi Madeisksy mit viel Sorgfalt erstellte und reich bebilderte Dokumentation in meinen Händen. Es macht mir Freude, nicht nur ein Buch in Händen zu halten, dessen Druck von der Gerda-Weiler-Stiftung gefördert worden ist, sondern mich zu vergewissern, was ich gehört, aber auch, was ich bei der Fülle der Vorträge verpasst hatte. Nun kann ich dieser in meinem eigenen Tempo nachspüren und mir zu eigen machen. Seite um Seite lohnt sich, nicht nur für die, die vor Ort gewesen sind, sondern auch für die Frauen und Männer, denen die Themenstellung neu ist oder die einfach nur neugierig sind. Neugierig worauf? Wie wär’s damit: Warum die Juchitecas in Mexiko den Walmarkt gegenüber ihren offenen Markt mit Frauen als Händlerinnen so langweilig gefunden haben, dass dieser Handelsriese wieder seine Pforten schließen musste (im Vortrag von Veronika Bennholdt-Thomson und Maria Meneses). Oder damit: Warum die nährenden Eigenschaften der Mutter als menschliche Eigenschaft schlechthin angesehen würden und nicht nur als weibliche, wenn wir uns radikal zur Umkehr, zur Ordnung der Mutter entschlössen. (im Vortrag von Genevieve Vaughan) Oder hiermit auf sich hat: Wieso das Patriarchat (also auch unsere deutsche Gesellschaft) stets die Nutzung der Mutterschaft als Ressource zum Ziel hat, um sie gleichzeitig zu ersetzen. (im Vortrag von Mariam Irene Tazi-Preve). Vielleicht macht das neugierig: Warum in erlebbaren Matriarchaten keine Machtinteressen anerkannt, sondern nur primäre Lebensinteressen und wie diese Weisheit gelebt wird (im Vortrag von Christa Mulack). Aber vielleicht wollen Sie endlich wissen, warum eine Gebärmutter mehr bedeutet als ein bloßer Durchgang, sondern eine Quelle der menschlichen Schöpfung ist (im Vortrag von Malika Grasshoff). Dann machen Sie es wie ich und lesen Sie das Buch im eigenen Rhythmus.
(Gudrun Nositschka)