Projekt Beschreibung

Dank und Politik

www.oeh.ac.at (Österreichische HochschülerInnenschaft, Referat für Frauen- & Genderpolitik), 27.6.2002

“Autorität und hat in unserer Gesellschaft eine neu Bedeutung bekommen. Die italienischen Philosophinnen von der Gemeinschaft ‚Diotima’ und die Frauen des Mailänder Frauenbuchladens (‚die Italienerinnen’) gebrauchen das Wort in anderer Weise. Autorität ist von ‚Fördern’, ‚Mehren’, ‚Wachsen lassen’ abgeleitet. Eine Autorität zu sein, heißt für sie andere Frauen zu befähigen ihren eigenen Weg zu gehen und ihr ‚Mehr’ wieder anderen Frauen weiterzugeben – wieder zur Autorität zu werden.

Dorothee Markert spricht den ‚Italienerinnen’ Autorität zu und will ihr daraus folgendes ‚Mehr’ an Wissen wiederum an Frauen mit diesem Buch weitergeben. Sie gibt sich nicht zufrieden die Frauen in der Opferrolle zu sehen und auch nicht den verlorenen Frauenritualen nachzuweinen. Vielmehr sieht sie das Fortkommen der Frauen in ihren eigenen, vorhanden Begehren, dass durch Beziehungen unter Frauen gestärkt wird.

In ihrem Buch ‚Wachsen am MEHR anderer Frauen’ beschreibt Dorothee Markert, dass das Anerkennen von Leistungen von Frauen unter Frauen in der patriarchalen Gesellschaft tabuisiert wurde und damit ein wichtiges Instrument zum ‚Wachsen’ der Frauen genommen wurde. Es liegt an den Frauen sich dieses Instrument wieder anzueignen.

Sie übt in ihrem Buch, das nicht nur über das Wachsen am Mehr anderer Frauen schreibt, sondern das Wachsen auch beim Lesen zuläßt, aber auch Kritik. Kritik daran, dass sich Frauen auf die patriarchale Ordnung der Symbolik einlassen und sich damit eine Möglichkeit der Veränderung der Gesellschaft nehmen. – Und Kritik an der Forderung nach Aufwertung der Hausarbeit. Vielmehr stellt sie sich die Frage warum mensch über Hausarbeit nicht redet und sie in einen dunklen Raum stellt, wo sich niemand hinein wagt.

Dorothee Markert, die seit Anbeginn in der Frauenbewegung tätig ist, vermittelt in diesem Buch anschaulich wichtige Inhalte der ‚Italienerinnen’ und schafft es, dass sich frau, über bereits als selbstverständlich Gesehenes ohne Alternativen, wieder Gedanken macht.”