Maria mit einem Buch, das auf ihrem Schoß, neben ihr auf dem Boden oder vor ihr auf dem Lesepult liegt – so ist Maria auf zahlreichen Bildern dargestellt. Ist das nur ein Symbol dafür, dass sie die Verheißung der Heiligen Schrift erfüllt, indem sie zur Mutter des Messias wird?
Was ist, wenn Maria tatsächlich liest?
Dann wird deutlich, dass sie selbständig geistig tätig und eigenständig urteilend ist – frei, Ja oder Nein zu sagen.
Dann wird auch klar, dass Gebären und Geborenwerden sowohl ein körperliches als auch ein seelisches und geistiges Prinzip meint.
Und es wird offenbar: Eine Theologie des Geborenwerdens stellt in den Mittelpunkt die Menschwerdung im Geborensein – durch eine Frau.
- Einleitung: Maria liest: Das heilige Fest der Geburt
Andrea Günter - Dreieinige Nacht
Ina Praetorius - Die Menschwerdung des Heiligen und unsere Menschwerdung
Karin Ulrich-Eschemann - Sterben zum Tode ODER Leben als Anfangen
Hanna Strack - Am Anfang – das Wort? Über Nachahmungen und andere (Aus-)Geburten
Birge Krondorfer - Madonna der Geburt.Selbstberührung als Erfahrung von Transzendenz
Ulrike Eichler - Maria liest: Das Verstehen hervorbringen – das Hervorbringen verstehen
Eva Loos - Hochzeit zu Kana: Der Anfang durch das mütterliche Wort
Andrea Günter - “Spricht Gott nicht auch in uns?”: Marias Freiheit durch weibliche Genealogie
Ulrike Eichler - Die Vater-Mutter-Sohn-Religion und die Religion der Tochter
Andrea Günter - Die Wirtin – Sozialgefüge der Geburt
Antje Schrupp - „Fürchte dich nicht!“: Hebammen und die Theologie der Geburt
Hanna Strack - „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Geborenwerden in Wort und Tat
Andrea Günter - Maria und Elisabeth. Oder: Die FreundVerwandtschaft als neue soziale Beziehungsform
Barbara Heun, Ute Wannig
Andrea Günter
Hochschuldozentin für Philosophie, unterrichtet u. a. Ethik, Politische Philosophie und Geschlechtertheorien, arbeitet freischaffend in der beruflichen Fort- und Weiterbildung.
Darmstädter Echo vom 10.12.2011
Andrea Günter erklärte, wie Lesen und Gebären in gleicher spiritueller Interpretation der Weihnachtsgeschichte gesehen werden können ... Im Laufe der Religionsgeschichte sei aber die lesende, selbstständig denkende Maria immer mehr in den Hintergrund getreten, erfuhren die Zuhörer.
www.bzw-weiterdenken.de, 2.12.2011
Wenn Künstler oder Künstlerinnen Maria mit einem Buch abbildeten, steht das für geistige Beschäftigung, für die Öffnung zum Wort, zum Angesprochen-werden, für ein Nach- und Selberdenken und auch für ein sich daraus entwickelndes Handeln ... Beim Lesen erweitert sich der Blick auf das Weihnachtsgeschehen auf eine ganz neue, spannende Weise.
Evangelische Zeitung, 10.12.06
Daher geht es den Autorinnen nicht um eine Kinderweihnacht, sondern um den Neuanfang Gottes mit der Welt, an dem alle Menschen kraft ihres Geborenseins teilhaben.
Schlangenbrut, Februar 2006
Die Abbildungen in diesem Buch sind ungewöhnlich: Maria mit einem Buch in der Hand. Josef, der das Kind wiegt, oder Maria auf der Flucht nach Ägypten, die auf dem Esel sitzt und liest ... Gebären und ein Kind versorgen schließen ganz offensichtlich das Lesen - und das, wofür es steht - nicht aus ... Auch die anspruchsvollen Aufsätze in diesem außergewöhnlichen Buch erweitern den Blick auf Maria ganz erheblich.
Die Mitarbeiterin. Frauen gestalten Kirche und Gesellschaft, Sept./Okt. 2005
Dieses kreative und engagierte Buch eröffnet einen faszinierenden und zugleich biblisch-theologisch fundierten Zugang zu Marias Persönlichkeit und der Lehre von der Jungfrauengeburt und Menschwerdung Gottes.
Mathilde, März/April 2005
“Es ist ein Buch, das unerwartete, auch provokante Fragen aufwirft und Denkanstöße gibt.”
Rhein Main Presse vom 30.12.2004
“Ein Weihnachtsbuch - nicht nur zum Weihnachtsfest, insbesondere für alle kunsthistorisch und theologisch interessierten Frauen.”
Schweizer Fernsehen, SF DRS, ?Wort zum Sonntag?, 18.Dezember 2004
“Maria kann lesen? Historisch ist das nicht unmöglich und es würde auch zu ihr passen, denn es heißt von der Maria ja, dass sie Ereignis und Wort in ihrem Herz bewege. Sie will verstehen, was mit ihr und um sie geschieht, drum liest sie. ...”
Pressemitteilungen des Kirchenkreises Hagen, Dezember 2004
“Im ‚Dialog’ mit Bildern u.a. von Rogier van der Weyden, Michelangelo, Leonardo da Vinci und Andy Warhol entwickelt Andrea Günter eine wegweisende Theologie der Geburt und des Geborenseins’ ...”
WeiberDiwan, Herbst/Winter 2004
“So wird in Wort und Bild ein thematischer Bogen gespannt von Weihnachten als Fest der Geburt ... über neue Beziehungsmodelle hin zu aus der Denkschule des italienischen Feminismus bekannten Themen wie weibliche Freiheit, Genealogie, Generationen oder Mutter-Tochter-Beziehung. Ein schönes und schlaues Buch ...”
Rüsselsheimer Echo vom 7.12.2004
“Maria liest” ist ein frauenphilosophisches und theologisches Weihnachtsbuch, das wieder Freude schafft am großen Fest ... Da ist kein Zweifel: Am Anfang des Neuen Testamentes bestimmen die Frauen. Sie bringen den Glauben auf die Erde. Maria tut das keineswegs passiv, was ihr verheißen ist ...