Oft sprechen wir in Gemeinplätzen. Wir trauen uns nicht, die Sätze in Frage zu stellen, die scheinbar Sicherheit bringen in unser Leben, und verhindern damit, auf die Worte zu stoßen, die wie eine Initiation wirken und uns zum jeweiligen Sinn unseres Lebens führen können.

Chiara Zamboni zeigt, wie das Begehren auf dem Weg über die Sprache – über “wahre Worte”, “unverbrauchte Worte”, “Worte des Lebens” – Veränderung bewirkt.

An Walter Benjamin, Francoise Dolto, Mary Daly, Mahatma Gandhi und Virginia Woolf macht die italienische Philosophin deutlich, dass wir uns vom Bekannten, vom Festgefügten und Vereinheitlichendem lösen müssen, damit das Spiel zwischen Sprache und Sein neue Wege eröffnen kann.

Und sie verdeutlicht: Besonders weibliches Denken, das nach neuen symbolischen Formen sucht, findet solche Worte, die Anziehungskraft haben und die uns mit unseren Erfahrungen verbinden.

Dorothee Markert ist vielen seit Jahren als Vermittlerin der italienischen Philosophinnen bekannt. Dieses Buch hat sie nicht nur hervorragend übersetzt, sondern sie spricht in kleinen eigenen Kapiteln von den Erfahrungsebenen, die durch den Text bei ihr selbst angeklungen sind. Sie findet eigene Beispiele für das beglückende Gefühl der Befreiung und Öffnung für Neues -und kann so Zambonis Gedankenwelt auch LeserInnen nahe bringen, die im philosophischen Denken ungeübter sind.