1938 wurde die zwölfjährige Edith von ihren Eltern, nur kurz vor deren Ermordung durch die Nazis, zu Verwandten nach Amerika geschickt. Sie entkam den Todeslagern, aber sie blieb völlig entwurzelt zurück, abgeschnitten von der Kultur ihrer Heimat, ihrer Traditionen – ihrer Identität. Jahrzehntelang hielt sie ihre Erinnerungen unter Verschluss, litt an dieser Leere der Vergangenheit, die sie und ihre Familie aufzuzehren begann. Dann kehrte sie mit ihrer Tochter nach Deutschland zurück, an den Ort, wo sie geboren wurde …
Das Buch der Tochter über diese Reise ist eine Erzählung über die Frage nach der Hinterlassenschaft des Krieges. Es spürt einem Schmerz nach, der Nationen zerschlagen hat, Generationen trennt und der seine Täter überlebt. Der Blick einer Nachgeborenen auf die Geschichte der Mutter und die Folgen für ihr eigenes Leben – auch ein Blick von außen auf Deutschland. Ein Buch über Mütter und Töchter und über die Wichtigkeit der eigenen Wurzeln.
Nachruf für Edith Westerfeld
Mit Bedauern haben wir gehört, dass Edith Westerfeld – über die ihre Tochter Fern Schumer Chapman dieses Buch verfasste – am 14. Januar 2024 in den USA nach einem langen Leben gestorben ist. Sie wurde 98 Jahre alt.
Fern und ihrer Familie möchten wir unser herzliches Beileid aussprechen. Es war uns sehr wichtig, dieses Buch, ins Deutsche übersetzt, herauszubringen. Und es hat uns sehr gefreut, dass wir Fern und ihre Mutter Edith auch persönlich kennenlernen durften: 2006 auf einer Lesereise, die beide nach Rüsselsheim brachte, und 2014 bei der Stolperstein-Verlegung vor dem Elternhaus von Edith in Stockstadt am Rhein.
Fern Schumer Chapman
War Reporterin für die Chicago Tribune, ihre Artikel erschienen in bekannten amerikanischen Magazinen wie dem Wall Street Journal
Ma Nishma? ? Was gibt?s Neues?, Rundbrief der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Augsburg und Schwaben e.V., Mai-Juli 2004
"Sechs Millionen Juden sind im Holocaust umgekommen. Wie glücklich müssen doch die sein, die davongekommen sind! Wie dankbar jemand, den die Eltern als Kind ins sichere..."
FreiburgerFrauenStudien, Nr. 12, 2003
"... Neben Lilly Brett ist Schumer Chapman eine weitere jüdische Autorin aus den USA, die sich mit den Erfahrungen der Töchter-Generation der Holocaust-Überlebenden..."
Archiv für Sozialgeschichte, August 2003
"... Anders konzipiert ist Fern Schumer Chapmans Bericht von einer 1990 unternommenen Reise in die Vergangenheit - nach Deutschland. Im wesentlichen handelt es sich hier um..."
Schlangenbrut, Mai 2003
"’Mutterland’ ist der Reisebericht der US-amerikanischen Autorin Fern Schumer Chapman, deren Mutter als Kind deutsch-jüdischer Eltern in die USA geschickt wurde und so die..."
Virginia, März 2003
"Wenn wir Mutter werden, verändert sich unser Blick auf unsere Mutter. Wir sehen sie als Tochter, die zur Mutter wurde, sehen ihre Mutter ... Wir möchten erinnern,..."
Bundesbrief des Deutschen Evangelischen Frauenbundes, Februar 2003
"Eine Rückkehr nach fünf Jahrzehnten an den Ort der Kindheit, in eine Heimat, die man nur in ganz wenigen Bildern festgehalten hat, über die man aber mit niemandem reden..."
Die weibliche Stimme, Winter 2002
"... Es ist ein Buch über Deutschland - und zugleich ein Buch über Mütter und Töchter. Feinfühlig zeigt die Autorin, wie das Verhältnis von Mutter und Tochter angesichts des..."
ISA, Unabhängige Frauenzeitung für den Ilmkreis, Dezember 2002
"... Das Buch der Tochter über diese Reise in die Vergangenheit ist nicht nur ein ambivalenter, zuweilen schonungsloser Blick auf Deutschland gestern und heute, es ist vor..."
querelles, Newsletter der Frauenbibliothek Saarbrücken, Herbst/Winter 2002
"’Ich habe meine Mutter nie als eine Überlebende des Holocaust betrachtet ... Und trotzdem verlor sie mit zwölf Jahren alles bis auf ihr Leben’ ... 1938 wurde das Mädchen..."
frauen unterwegs, Oktober 02
"... Das Buch der Tochter über diese Reise in die Vergangenheit ist nicht nur ein ambivalenter, zuweilen schonungsloser Blick auf Deutschland gestern und heute, es ist vor..."
Lästerher(t)z, Frauen und Lesbenradio Köln, Sendung vom 4.11.02
"Eine Tochter sucht nach der Geschichte der Mutter, einer Geschichte, die sie lange Zeit verborgen hält. Die in Deutschland beginnt, in Stockstadt am Rhein. Denn dort wurde..."
Kulturette, Veranstaltungsmagazin für Frauenkultur, Juli ? Sept. 2002
"Die Mutter der Autorin gehörte zu den jüdischen Kindern, die Deutschland 1938 verlassen konnten und so dem KZ entkamen. In Amerika erfährt die damals 12-Jährige von der..."
ekz-Informationsdienst, September 2002
"Fern Schumer Chapman unternimmt in ‚Mutterland ... nach dem Holocaust’ eine Reise in die Vergangenheit ihrer jüdischen Mutter. Diese wurde als 12-jähriges Mädchen 1938 aus..."
Evangelische Kirche intern, August 2002
"... Die Tochter Fern Schumer Chapman erzählt in ihrem beeindruckenden Buch in eindringlicher Sprache, voller Liebe, aber auch mit sehr viel Schmerz von dieser Reise...."
Radio Darmstadt, Sendung “Kapital-Verbrechen”, Redaktion “Alltag und Geschichte”, 27. und 28.5.2002
‚... Ein Tag im Jahr 1938. Die ‚Deutschland’ liegt im Hamburger Hafen, bereit zum Auslaufen. An Bord, an Deck - zum Winken - die zwölfjährige Edith Westerfeld - Tiddy. Am Ufer..."
Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, H 41, Mai 2002
"Im Jahre 1938 wurde die damals 12-jährige Edith Westerfeld, geboren und aufgewachsen in Stockstadt am Rhein, von ihren Großeltern ganz allein nach Amerika ‚verschickt’...."
www.oeh.ac.at, 13.5.2002 (Österreichische HochschülerInnenschaft, Referat für Frauen- & Genderpolitik)
"Im Oktober 1990 bricht die Autorin mit ihrer Mutter zu einer Reise auf. Von Chicago nach Deutschland, nach Stockstadt am Rhein, dem kleinen Ort der Kindheit ihrer Mutter...."
Rüsselsheimer Echo vom 3.5.2002
"Als Edith Schumer geborene Westerfeld nach 50 Jahren Stockstadt wieder sieht, erkennt sie nichts mehr auf Anhieb. Als hätte sich die Stadt bemüht, die Spuren ihrer..."
Mainspitze vom 9.4.2002
"Ein leerer Bilderrahmen. 227 Seiten später ist er mit Leben gefüllt: Dann enthält er ein Foto von Edith Westerfeld mit ihren Eltern Frieda und Siegmund sowie zwei Katzen -..."
Groß-Gerauer Echo vom 22.3.2002
"... ‚Mutterland’ ... erzählt die Geschichte der Edith Westerfeld aus Stockstadt, Tochter des deutschen Paares mosaischen Glaubens Frieda und Siegmund Westerfeld. Den..."
Schritte ins Offene. Emanzipation Glaube Kulturkritik, 3/2002
"... Der Blick einer Nachgeborenen auf die Geschichte der Mutter und die Folgen für ihr eigenes Leben." ..."