Projekt Beschreibung
Wo die freien Frauen wohnen
Freies Radio Wüste Welle, 26.12.2014, 15 – 17 Uhr
Eine gewaltlose Gesellschaft? Was für ein alberner Wunschtraum! Irrtum, solche Gesellschaften gibt es. Uschi Madeisky, Dagmar Margotsdotter-Fricke und Daniela Parr berichten von einer Welt, in der alle Menschen ein Leben in Freiheit und Achtung führen können. Ihr “Geheimnis”: das Matriarchat.
“Wo die freien Frauen wohnen” heißt der Dokumentarfilm, den die drei genannten Frauen über die Mosuo gedreht haben, ein Volk, das im Süden Chinas am Lugu-See wohnt.
Auf dem (Cover-)Bild seht Ihr Sadama und ihre Großmutter – und durch diesen Film ist mir die eigentliche Bedeutung des Wortes “Großmutter” klar geworden. Die Großmutter “ist” das Haus, das Sippenhaus, so fassen es die Mosuo auf. Sie ist das Zentrum. Ihre Autorität ist keine der bestimmenden Macht und Kontrolle, wie wir es verstehen. Entscheidungen werden immer in der Familie besprochen, doch sie genießt die höchste Achtung. Sie ist die große Mutter. Sadama wird wohl eines Tages ihre Nachfolge antreten – und zwar aufgrund ihrer Tüchtigkeit. Fürsorge ist der zentrale Wert dieser Gesellschaft, der nicht nur die Mitglieder der eigenen Familie umfasst, auch Nachbarschaftshilfe wird großgeschrieben. “Familie”, das sind bei den Mosuo die Angehörigen der “Blutline” im alten Sinn, den dieser Begriff auch bei uns einmal hatte – dem mütterlichen Blut: Mutter und Töchter, sowie die Brüder und Söhne dieser Frauen. Die Frauen sind hier tatsächlich die Hüterinnen des Hauses und des Landes. Es gibt keine Gewalt, keine Witwen und Waisen, keine unehelichen Kinder, keine Schande, wie wir sie kennen.
Und die Männer? Leben in einer Freiheit, von der mancher Mann im Patriarchat nicht einmal etwas ahnt.
“Wo die freien Frauen wohnen” wurde im Rahmen des 14. Terre des Femmes Filmfestes FrauenWelten gezeigt, das vom 19. bis zum 26. November 2014 in Tübingen stattfand. Von allen Filmen, die ich bisher über die Mosuo gesehen habe, ist dieser derjenige, der mich mit seiner kenntnis- und facettenreichen Darstellung am meisten überzeugt hat. Selten sah ich einen so umfassenden, genau recherchierten Bericht. Matriarchate waren mir nichts Neues – und doch kann ich es immer wieder aufs Neue kaum glauben. Ja kann das denn wahr sein? So stellte ich viele skeptische Fragen – und ich hatte das Glück, mit den drei Filmemacherinnen ein Interview führen zu können. So entstand die Sendung für den 26.12.2014 von 15:00 – 17:00 (Wiederholung am 2.1.2015 15:00 – 17:00).
Doch keine Sorge: Hier könnt ihr sowohl die Filmrezension als auch das Gespräch nachhören. Ich habe es Euch in kleine Portiönchen zerlegt, die ihr je nach Wunsch und Muse abspielen könnt.
Ihr könnt Euch aber auch den Film besorgen: “Wo die Freien Frauen wohnen” könnt Ihr über den Christel Göttert Verlag bestellen. Für 32 € bekommt Ihr nicht nur die 90-minütige Dokumentation, sondern auch eine zweite DVD mit 114 Minuten Bonusmaterial mit Interviews, Vorträgen und Tänzen.
Und hier geht es zur Sendung von Elvira Stecher: http://www.wueste-welle.de/redaktion/view/id/114/tab/weblog/article/39085/-quot-Wo_die_freuen_Frauen_wohnen-quot-.html
Und hier zu den einzelnen Sendeteilen:
– Nach dem Film – Rezension und Fragen, 10:47 Min.:
Download (12,36 MB) Wo_die_freien_Frauen_wohnen.mp3
– Die Dokumentarfilmerinnen stellen sich vor, 6:56 Min.:
Download (15,89 MB) Vorstellung_der_Filmemacherinnen.mp3
– Wie kam es dazu?, 3:24 Min.:
Download (7,82 MB) Vorstellung_des_Films.mp3
– Fülle, 6:28 Min.:
Download (14,84 MB) Ein_anderer_Begriff_vonLiebe.mp3
– Weibliche Autonomie und mütterliche Fürsorge, 2:41 Min.:
Download (6,17 MB) Leichtigkeit_des_Seins.mp3
– Die Widerstandskraft einer Kultur der Achtung, 11:12 Min.:
Download (25,67 MB) Wertebestaendigkeit.mp3
– Die Illusionen des patriarchalen Blicks, 7:07 Min.:
Download (16,29 MB) Das_Land_der_Grosmuetter.mp3
– Entsetzen über unsere Sitten, 8:10 Min.:
Download (18,73 MB) Der_Blick_auf_uns.mp3
– Was “Freiheit” bedeutet, 9:10 Min.:
Download (21 MB) Sextourismus_chancenlos.mp3
– Was wir lernen können, 2:41 Min.: